„Historische, städtisch-ostfälische Umgangssprachen. Gestalt, Verbreitung, Entwicklung.“ (Fritz Thyssen Stiftung)

Das Projekt:

Das Projekt widmet sich einer noch wenig dokumentierten, mehrheitlich historischen städtischen Varietät im Ostfälischen, die sich zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert im Spannungsfeld zwischen dem lokalen Niederdeutsch und dem Hochdeutsch ostfälischer Prägung entwickelt hat. Bislang fehlte eine umfängliche sprachliche Analyse empirisch gewonnener Sprachdaten, die über anekdotische und impressionistische Beschreibungen hinausgeht – und somit die synchronen Überreste dieser bedeutenden historischen Varietät, die im Laufe des 20. Jahrhunderts vor allem unter dem Druck des medial vermittelten Hochdeutsch zunehmend abgebaut wird, wirklich erfassen kann. Das Projekt schließt diese Forschungslücke, indem die städtisch-ostfälische Umgangssprache in Vergangenheit und Gegenwart (und Zukunft?) umfassend, ganzheitlich und nachhaltig dokumentiert und beschrieben wird. Die linguistische Analyse aktueller Sprachproduktions- und Interviewdaten erlaubt die Beschreibung der linguistischen Gestalt, der synchronen und diachronen Verbreitung innerhalb des ostfälischen Raums sowie der Entstehung und Entwicklung einer Varietät, die auch gegenwärtig – wenngleich in stark abnehmendem Maße – Einfluss auf die gesprochensprachliche ostfälische Sprachlandschaft hat.