Abteilung für Römisches und Gemeines Recht

Seminar im WiSe 2025/26: Legal Transplant - Rechtstransfer


Seminar Legal transplant_law-6597465_1280_skaliertDas Seminar widmet sich dem Phänomen der Legal Transplants, also der Übernahme rechtlicher Normen, Strukturen und Konzepte aus einer Rechtsordnung in eine Andere. Im Mittelpunkt steht dabei die internationale Orientierung am deutschen Recht – ein Prozess, der in zahlreichen Rechtskulturen und über verschiedene Epochen hinweg zu beobachten ist. Darüber hinaus soll auch die Übernahme von Teilen anderer deutschsprachiger Kodifikationen, wie dem Schweizer ZGB und dem österreichischem ABGB betrachtet werden.
Das Seminar beleuchtet die historischen, politischen und kulturellen Kontexte, in denen es zur Rezeption deutschen Rechts und anderen Rechts aus dem deutschsprachigen Raum kam, analysiert die Auswahl und Adaption einzelner Rechtsinstitute und diskutiert die Herausforderungen, die mit solchen Übertragungen verbunden sind – etwa im Hinblick auf normative Anschlussfähigkeit, institutionelle Umsetzbarkeit und kulturelle Kompatibilität.

Ziel des Seminars:

• Vermittlung eines vertieften Verständnisses für die Dynamik transnationaler Rechtsentwicklung
• Reflektion der Rolle des deutschen Rechts als Exportmodell unter Berücksichtigung aller drei großen Rechtsgebiete: Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht
• Kultureller Kontext von Legal Transplants und „weiche“ Erfolgsfaktoren von Rechtstransfer anhand von Fallbeispielen

Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende der Schwerpunktbereiche 1 (Historische und
philosophische Grundlagen des Rechts) und 3 (Zivilrecht und Zivilrechtspflege).
Studierende, die eine vorbereitende Leistung erbringen möchten, sind ebenfalls herzlich eingeladen.

Die Vorbesprechung findet am Mittwoch, den 02. Juli 2025 um 14 Uhr (c.t.) im Raum AUDI 1.123 (Altes Auditorium, 1. Stock, LS Hanewinkel) statt. Bei Interesse melden Sie sich bitte unverbindlich unter roemrecht@jura.uni-goettingen.de an.

Seminarankündigung


Engagiert und fachlich kompetent - Ahmet Arslan erhält DAAD-Preis für hervorragende ausländische Studierende


Daad-Preis Ahmet ArslanDer Göttinger Promovend in den Rechtswissenschaften Ahmet Arslan aus der Türkei hat den diesjährigen Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende ausländische Studierende erhalten. Arslan promoviert zum Thema „Materiellrechtliche Anspruchskonkurrenz nach deutschem Zivilrecht unter Berücksichtigung des schweizerischen und türkischen Zivilrechts“ an der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen. Die Jury würdigte seine hohe fachliche Kompetenz und sein Engagement für ausländische Studierende. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Arslan studierte Rechtswissenschaften in der Türkei und absolvierte anschließend das rechtswissenschaftliche Masterstudium für ausländische Studierende (LL.M.) an der Universität Göttingen, das er als Jahrgangsbester abschloss. Anschließend nahm er ein Promotionsstudium am Lehrstuhl für Römisches Recht/ Bürgerliches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte auf, an dem er inzwischen auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Zusammen mit dem Lehrstuhlvertreter Dr. Nikolaus Linder hält er dort seit fünf Semestern die Einführungsvorlesung für Erasmus-Studierende.

„Die Forschungstätigkeit von Ahmet Arslan in einem so national geprägten Bereich wie der deutschen Rechtswissenschaft ist von hohem Niveau“, sagt Linder. „Es ist ihm gelungen, sowohl in deutschen als auch in anderen renommierten europäischen Zeitschriften in deutscher und englischer Sprache zu publizieren“. Im September 2024 organisierte Arslan zudem eine große internationale Tagung, zu der er demnächst den Sammelband herausgibt. Zu seinem ehrenamtlichen Engagement zählt der Einsatz für ausländische Studierende des LL.M. in Göttingen. Außerdem ist er in den fakultätsinternen Qualitätsrunden für die Systemakkreditierung tätig.

Pressemitteilung Universität Göttingen
Pressemitteilung Institut für Grundlagen des Rechts
Youtube Video Ahmet Arslan DAAD-Preis