BirkeKlebt


Das akute Absterben der Baumart Fichte sowie neue Waldbaukonzepte machen die Erforschung alternativer Holzarten für die stoffliche Nutzung notwendig. Aus waldbaulicher Sicht stellt die Birke (Betula pendula R.) eine Holzart mit viel Potential dar. Vorversuche haben gezeigt, dass die Holzart Birke auch technologisch vorteilhafte Eigenschaften gegenüber anderen Holzarten hat. So hat sie zum Beispiel vergleichbare Festigkeiten zu Buchen- und Eichenholz und höhere Festigkeiten als Nadelholz. Das Quell- und Schwindverhalten ist dem der Buche überlegen. Um Holzarten wie die Birke ökonomisch nutzen zu können, müssen sie zu kurzen Elementen (Bretter, Leisten, Kanteln, etc.) verarbeitet werden. Die kurzen Holzabschnitte müssen sowohl in der Länge mittels Keilzinkung als auch in der Fläche verklebt werden um sie in im Baubereich nutzbaren Dimensionen zur Verfügung stellen zu können. Auch die hybride Verklebung von Birkenholz mit Nadelholz (Fichte, Kiefer) hat bis dato keine Erforschung erfahren. Auch hierfür sollen funktionierende Verklebungssysteme – für die Keilzinkung und die Flächenverklebung – entwickelt werden. Neuartige Keilzinkenverbindungen sollen entwickelt werden und mittels diverser konstruktiver Klebstoffe – darunter auch Neuentwicklungen – verklebt werden. Diese Entwicklung umfasst die Keilzinkengeometrien, die Klebstoffauftragsmengen und -systeme, die Pressdrücke und Pressdruckintervalle. In Parameterstudien wird mittels physikalischer Prüfungen und Mikroskopie die Zuverlässigkeit der Verklebung unter verschiedensten klimatischen Bedingungen evaluiert. Auch für die Flächenverklebung werden in Parameterstudien unter Variation von Auftragsmengen, Auftragsarten, Pressdrücken, Warte- und Presszeiten zuverlässige Flächen-Klebstoffverbindungen der Fügeteile Birke-Birke und Birke-Nadelholz entwickelt. Auch die Nutzung von erhöhten Presstemperaturen und Primer-Chemikalien zur Erhöhung der Zuverlässigkeit und Verringerung von Prozesszeiten sollen untersucht werden.